Nachrichtenbeitrag

2016 so viele Menschen wie nie zuvor Opfer von Landminen

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Von NNA Mitarbeiter

Die Zahl der Opfer von Landminen war 2016 ungewöhnlich hoch, berichtet die International Kampagne gegen Landminen (ICLB). Noch nie wurde so viele Kinder durch Landminen verletzt oder getötet.

GENF (NNA) – 8.605 Menschen wurden 2016 weltweit Opfer von Landminen, mehr als 2.100 von ihnen wurden getötet. Rund zwei Drittel der Opfer sind Zivilisten. Diese Zahlen veröffentlichte die internationale Kampagne gegen Landminen (ICLB) diese Woche in Genf.

Es ist die höchste Opferzahl seit Beginn der Kampagne 1999 und noch nie wurden so viele Kinder durch Landminen verletzt oder getötet, ihr Anteil beträgt 42%.

Die Zahl der Opfer sei „ungewöhnlich hoch“, heißt es in dem Jahresreport von ICLB bedingt durch die bewaffneten Konflikte in Libyen, Yemen, Afghanistan und der Ukraine. Die meisten Opfer waren in Yemen und in Afghanistan zu verzeichnen.

Wie die afghanische Landmine Survivors Organisation (ALSO) auf einer Pressekonferenz in Kabul mitteilte, sind rund 600.000 Quadratkilometer des Landes mit Landminen verseucht. Die internationale Gemeinschaft habe ihre Hilfe für die Organisationen, die die Minen beseitigen, um 80 Prozent vermindert.

Unterstützung nötig

Afghanistan habe in den letzten fünf Jahren mehr Landminenopfer zu beklagen als jedes andere Land, betonte Islamuddin Mohammadi, der Vorsitzende von ALSO. Die Organisationen zur Beseitigung der Landminen in Afghanistan haben einen Plan entwickelt, wie das Land bis 2023 frei von Landminen sein könnte. Dazu benötige es aber die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft.

Acht von zehn Opfern wurden in Afghanistan bei Unfällen mit Landminen getötet, zwei verloren Gliedmaßen. Auf der Pressekonferenz forderte Ahmad Shah Azimi, der Sprecher des Komitees für behinderte Menschen, Hilfen für die Landminenopfer in seinem Land. Zwar sei 2010 ein Gesetz erlassen worden zugunsten behinderter Menschen, aber es werde noch nicht umgesetzt.

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 171217-02DE Datum: 17. Dezember 2017

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