Nachrichtenbeitrag

Biobranche grenzt sich von Rechtsradikalen ab

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Von NNA Mitarbeiter

BERLIN (NNA) - Medienberichte über rechtsradikale Biobauern haben den Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) veranlasst, sich in einer Resolution ausdrücklich gegen „jeden menschenverachtenden und die Menschenwürde missachtenden Radikalismus“ zu wenden und sich damit von der rechtsradikalen Szene abzugrenzen. Der Verband kündigte außerdem an, die Mitgliedsverbände würden alles in ihrer Macht stehende tun, um „rechtsradikale Unternehmer aus ihren Reihen konsequent außuschließen“. Der BÖLW ist der Spitzenverband der landwirtschaftlichen Erzeuger, Verarbeiter und Händler, ihm gehören u.a. die großen Bioverbände wie Bioland und Demeter e.V. an.

Der Ökologische Landbau fördere die Vielfalt in der Natur und stehe auf dem Boden der demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik, betont der Verband. In diesem Sinne setzte sich der BÖLW und die ihm angehörigen Verbände ein für „Meinungsfreiheit und -vielfalt, Freundschaft zwischen Kulturen und den Austausch zwischen gesellschaftlichen Strömungen sowie die Achtung der Menschenwürde.“

Insbesondere werde jeder Versuch verurteilt, schreibt der BÖLW weiter, das Prinzip des Ökolandbaus eines standortgebundenen Betriebsorganismus für rechtsradikale Ideologien zu missbrauchen. Damit bezieht sich der BÖLW auf Forderungen nach regionaler Selbstversorgung, wie sie in einer NPD-nahen Schrift in Zusammenhang mit der Rückbesinnung auf nordische Tugenden gefordert worden sind. (Siehe dazu Links unten).

Die Medienberichte beziehen sich vor allem auf Biohöfe in Mecklenburg-Vorpommern und in Bayern und auf Publikationen aus dem NPD-Umfeld, wie das Magin „Umwelt & Aktiv“, das ein Verein namens Midgard in Bayern herausgibt.

Auch die Heinrich-Böll-Stiftung hatte mit der Publikation „Braune Ökologen“ schon zu Beginn dieses Jahres auf eine mögliche Unterwanderung der Bioßene durch Rechtsradikale aufmerksam gemacht.

END/nna/ung

www.bölw.de
www.boell.de/publikationen/publikationen-braune-oekologen-13798.html
www.sueddeutsche.de/politik/unterwanderung-des-biolandbaus-durch-rechtsextreme-idylle-in-gruen-braun-1.1332321
www.freitag.de/autoren/rklein/biobaerlauch-vom-braunen-hof 
www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenchen/dossiers-und-mehr/report-muenchen-rechtsextreme100.html 

Bericht-Nr.: 120826-01DE Datum: 26. August 2012

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