Nachrichtenbeitrag

„Faires Frühstück“ soll Abgeordnete von mehr Gerechtigkeit im Welthandel überzeugen

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Von NNA Mitarbeiter

Das Forum Fairer Handel hat Bundestagsabgeordnete zu einem „fairen Frühstück“ eingeladen. Es wollte über seine Forderung für eine gesetzlichverankerte menschenrechtliche Sorgfaltspflicht entlang der Lieferketten informieren.

BERLIN (NNA) – Ein „faires parlamentarische Frühstück“ fand in den letzten Wochen in Berlin statt. Das Forum Fairer Handel und der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Norbert Barthle, hatten 19 Mitglieder des Bundestages dazu eingeladen, „fair in den Tag zu starten“ und sich bei dieser Gelegenheit über die Forderungen der Fair-Handels-Bewegung zu informieren.

„Die Tasse Kaffee oder Tee am Morgen, das Glas Orangensaft und der Schokoaufstrich auf dem Brötchen – sie haben eines gemeinsam: viel zu selten werden die Produzent*innen der dafür notwendigen Rohstoffe fair entlohnt. Das gilt im übrigen auch für viele Bäuer*innen hierzulande“, erklärte Steffen Reese, Vorstandsmitglied des Forum Fairer Handel, in seinem Impulsvortrag. Doch die Fair-Handels-Bewegung wolle mehr als die Förderung eines fairen Konsums, betonte er. Sie setze sich insgesamt für mehr Gerechtigkeit im Welthandel ein, wofür sie Rückendeckung aus der Politik benötige.

Menschenrechtliche Sorgfaltspflicht

Das Forum Fairer Handel fordert schon seit Jahrzehnten eine gesetzlichverankerte menschenrechtliche Sorgfaltspflicht entlang der globalen Lieferketten. „Die deutsche Politik hat in den letzten Jahren viele Möglichkeiten verpasst, die Ausbeutung von Mensch und Umwelt bei der Herstellung unserer Alltagsprodukte zu stoppen“, kritisierte Reese.

Vor diesem Hintergrund appellierte er an die Bundestagsabgeordneten, das aktuelle Monitoringverfahren zum Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) kritisch zu beobachten. „Wir fordern eine konsequente Umsetzung der Maßnahmen des NAP. Die vorgesehenen Überprüfungen müssen zudem gründlich und nachvollziehbar erfolgen“, fasste Reese die Erwartung des Forum Fairer Handel an diesen Prozess zusammen.

Deutschland hat sich im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung dazu verpflichtet, weltweit für sozial- und umweltverträgliche Produktionsweisen zu sorgen. Dafür bedürfe es „eines starken Schulterschlusses zwischen Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und den Konsument*innen.“, betont das Forum Fairer Handel. Fairness, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit stünden nicht notwendig im Widerspruch zu erfolgreichen Handelsbeziehungen.

End/nna/ung

Bericht-Nr.: 180708-01DE Datum: 8. Juli 2018

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Foto: Forum Fairer Handel