Nachrichtenbeitrag

Gartenbauschule Hünibach in ihrer Existenz bedroht

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Von NNA Mitarbeiter

Der Kanton Bern will seine Unterstützung für die einzige Ausbildungsstätte für biologischen und biodynamischen Gartenbau in der Schweiz streichen. Die Gartenbauschule Hünibach wehrt sich gegen diesen Schritt.

HÜNIBACH, SCHWEIZ (NNA) – Unter dem Titel „Rettet die Gartenbauschule Hünibach!“ ist eine Kampagne und Online-Petition in der Schweiz lanciert worden, nachdem bekannt wurde, dass der Regierungsrat des Kantons Bern die Mitfinanzierung der Gartenbauschule Hünibach schrittweise abbauen und 2021 ganz streichen will.

Eine Entscheidung soll voraussichtlich im November gefällt werden.

Nun wehrt sich die einzige Ausbildungsstätte für biologischen und biodynamischen Gartenbau in der Schweiz, schreiben die Mitteilungen der Anthroposophischen Gesellschaft in der Schweiz, „Anthroposophie“.

Der Kanton Bern unterstützt die Gartenbauschule Hünibach (GSH) mit rund CHF 2 Mio. (EUR 1,74 Mio.) pro Jahr – rund die Hälfte des jährlichen Aufwands. Die traditionsreiche Lehrwerkstätte bietet 50 Ausbildungsplätze an und integriert auch junge Menschen, die in einer dualen Lehre nicht bestehen könnten, in die Arbeitswelt.

Streiche der Kanton der GSH die Mittel, müsse die Schule schließen: Mit der Hälfte der Finanzen sei die Weiterführung nicht möglich, so „Anthroposophie“.

Die Streichung der Mitfinanzierung der Gartenbauschule Hünibach ist eine Sparmaßnahme des Regierungsrats im Rahmen des Entlastungspakets 2018.

Laut den Mitteilungen will der Kanton damit die 2019 geplante Steuergesetzesreform finanzieren. Noch sei das letzte Wort nicht gesprochen: Der Grossrat entscheide voraussichtlich in der Novembersession über das Schicksal der GSH.

Kampagne

Die Gartenbauschule hat im Juli 2017 eine Kampagne mit einer Online-Petition lanciert, um Unterstützer zu mobilisieren.

Der Kanton Bern würde mit dieser Massnahme CHF 1,75 Mio. (EUR 1,52 Mio.), also 0,95 Prozent des gesamten Sparpakets von rund CHF 185 Mio., sparen. Der Schaden wäre ungleich grösser: Rund ein Drittel der Lernenden der GSH hätte den Einstieg in die Arbeitswelt nach der obligatorischen Schulzeit nicht geschafft.

Muss die GSH schließen, blieben diese Jugendlichen bei der Sozialhilfe oder bei der IV und würden den Kanton ein Vielfaches der „gesparten“ Summe kosten. Es käme also zu einer Umlagerung von der Bildung in die Sozialhilfe – auf Kosten junger Menschen ohne Perspektive, so „Anthroposophie“.

END/nna/cva

Weitere Informationen:
www.rettet-die-gsh.ch und www.gsh.ch

Bericht-Nr.: 171008-02DE Datum: 8. Oktober 2017

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