Nachrichtenbeitrag

Heliopolis Universität öffnet ihre Tore

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Von NNA Mitarbeiter

KAIRO (NNA) - Die Heliopolis Universität in Kairo wird ihren Studienbetrieb im Oktober dieses Jahres aufnehmen. Sie ist die erste non-profit Universität im Mittleren Osten, deren oberstes Prinzip die nachhaltige Entwicklung bildet.

 

Ihren Ursprung hat die Heliopolis Universität in der Heliopolis Akademie, die 1999 von der SEKEM Initiative gegründet wurde. Die Universität selbst besteht offiziell seit 2010.

Das besondere Merkmal der Studienfächer ist ihr fachübergreifender Charakter und die intensive Verbindung von Lehre, Forschung und Praxis. Diese Ausrichtung soll den Studenten die „Fähigkeit vermitteln, kreative Lösungen für die bedeutendsten Probleme der Weltgemeinschaft zu finden,“ heißt es in einer Presseerklärung der Universität. Durch diesen zentralen Baustein der Universitätsphilosophie unterscheide sich die Heliopolis Universität für nachhaltige Entwicklung von den meisten anderen Universitäten. Die Heliopolis-Studenten werden während ihres Studiums an Projekten in Partnerfirmen arbeiten.

Sie erwerben problemorientierte Kompetenzen durch das Studium und gleichzeitig neue Fähigkeiten durch die unmittelbare Umsetzung in der Praxis. Außerdem können sich die Studenten auf ein Gebiet ihrer Wahl konzentrieren. So bleibe die Motivation das ganze Studium hindurch hoch und der persönliche Erfolg werde mit dem Erfolg der betreffenden Firma verbunden, schreibt die Universität. Der Abschluss, der erreicht wird, verbinde eine solide akademische Bildung mit praktischen Erfahrungen. Gleichzeitig werden die Bedürfnisse der Wirtschaft erfüllt, was wiederum die Studierenden zu innovativem Denken anregt.

Ein Herzstück der Universität ist das Kernprogramm, das „die individuelle Kreativität der Studenten wecken soll“, wie es auf der Homepage der Universität heißt. Es orientiert sich am Leitbild einer humanistischen Ausbildung mit verpflichtenden Kursen für alle Lernenden in Natur- und Sozialwissenschaften, Sprachen und Kunst, die kritisches wie künstlerisches Denken entwickeln und die Wahrnehmungsfähigkeit der Studenten schulen. Das Kernprogramm zielt auch darauf ab, dis-ziplinübergreifende Fähigkeiten aus-zubilden. Es ermögliche den Studenten, bekannte Gedankenmuster in kreative Handlungswege zu ändern und richte sich an Kopf, Herz und Hand. Durch Selbstreflektion und Selbsterfahrung soll das Selbstvertrauen der Studenten wachsen. Nach dem Studium sei der Student mit den nötigen Fähigkeiten gewappnet, die er zur Problemlösung benötigt, schreibt die Universität weiter.

In der Anfangsphase wird die Universität aus drei Fakultäten bestehen: Maschinenbau, Pharmazie und Betriebswirtschaft für nachhaltige Entwicklung. Die Studienfächer bieten Bachelor-of-Science-Abschlüsse in Energietechnik, Mechatronik, Wassertechnik und Pharmazie sowie einen Bachelor of Arts in Business und Wirtschaft.

Die SEKEM–Initiative wurde 1977 von Dr.? Ibrahim Abouleish gegründet, um die nachhaltige Entwicklung in Ägypten zu stärken. Sie stellt biologische Nahrungsmittel, Textilien und pflanzliche Arzneimittel her und vermarktet sie nach ökologischen Prinzipien. SEKEM wird allgemein als „der ägyptische ökologische Vorreiter“ gepriesen und erhielt 2003 die Right Livelihood Aus-zeichnung (den alternativen Nobelpreis) als vorbildliches Geschäftsmodell für das 21. Jahrhundert und für seine „Ökonomie der Nächstenliebe“. Die SEKEM-Firmen fördern mit einem Teil ihres Ertrags die sozialen und kulturellen Maßnahmen der SEKEM Entwicklungsstiftung. Diese betreibt Schulen, ein medizinisches Zentrum, eine Akademie für angewandte Wissenschaften und weitere Einrichtungen in Ägypten.

SEKEM veröffentlichte seinen letzten Nachhaltigkeitsbericht im Juli, in dem die Initiative ihre grundlegenden Zahlen und Fakten aus 2011 vorstellte. Er belegt aufs Neue den Erfolg des nachhaltigen Geschäftsmodells von SEKEM, angefangen vom Verhältnis zu seinen Lieferanten über die Struktur der Arbeitskräfte und den Ressourcenverbrauch bis hin zu den Investitionen in Landgewinnung und Bildung. Er umfasst auch die Beurteilung des „ökologischen Fußabdrucks“, d.h. der CO2-Bilanz der SEKEM-Gruppe und ihrer Firmen.

Der Bericht zeige, wie eng das Zusammenspiel von Sozialem, Wirtschaft und ökologischen Aspekten ist. Es werde gestärkt durch das SEKEM Geschäftsmodell. Dieses Modell habe auch SEKEMS Leistung unter den Herausforderungen der ägyptischen Revolution sichergestellt, betont SEKEM in der Pressemitteilung. Das ganzheitliche Geschäftsmodell hebe sich von anderen ab, weil es seine Anstrengungen auf die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung richtet.

END/nna/cva/lml

www.hu.edu.eg


www.sekem.com

Bericht-Nr.: 121010-04DE Datum: 10. Oktober 2012

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