Nachrichtenbeitrag

Umsatz im fairen Handel trotz Pandemie gestiegen

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Von NNA-Mitarbeiter

Der faire Handel hat sich 2021 trotz Pandemie mit wachsendem Umsatz behaupten können.  Auch die Weltläden und Weltgruppen blieben wirtschaftlich stabil.

BERLIN (NNA) – Der faire Handel hat sich mit einem Umsatzplus von sieben Prozent 2021 auch in der Pandemie behaupten können. Insgesamt gaben die Verbraucher 1,9 Milliarden EUR für Produkte aus fairem Handel aus und setzten so auch ein Zeichen der Solidarität mit den Handelspartnern im Globalen Süden, betont Matthias Fiedler, Geschäftsführer des Forum Fairer Handel (FFH) auf der Jahrespressekonferenz der Forums in Berlin.

Im Durchschnitt wendeten die Verbraucher in Deutschland pro Kopf 23,5 Euro für faire Lebensmittel und Handwerksprodukte auf. 77 Prozent des Umsatzes wurden mit Lebensmitteln generiert, 31 Prozent davon mit Kaffee – weiterhin das umsatzstärkste Produkt im fairen Handel.

Die Fair-Handels-Unternehmen, welche ausschließlich fairen Handel betreiben, erreichten einen Umsatz von 228 Millionen Euro. Im Vergleich zu 2020 entspricht dies einem Plus von über zehn Prozent. Fast 80 Prozent des Gesamtumsatzes mit Produkten aus fairem Handel wurden mit Fairtrade-gesiegelten Produkten generiert (1,56 Milliarden, + 6,2 Prozent).

Reife Leistung

Mit einem Umsatz von 72 Millionen Euro sind auch die Weltläden und Weltgruppen im zweiten Jahr der Pandemie wirtschaftlich stabil geblieben. „Angesichts der schwierigen Lage für den innerstädtischen Einzelhandel in Deutschland und pandemiebedingten Schließungen ist dies eine reife Leistung der über 900 Fachgeschäfte des fairen Handels“, so die Pressemittelung des FFH.

Auch der faire Handel mit Naturland Fair- und Fair for Life-gesiegelte Produkten aus dem Globalen Norden setzte seinen Erfolgskurs 2021 weiter fort. Es wurden fair gehandelte Lebensmittel aus Deutschland und Europa im Wert von über 140,6 Millionen Euro (+ 3,4 Prozent) verkauft. 

Bei den Mitgliedsorganisationen des FFH sind 80 Prozent der Lebensmittel bereits bio-zertifiziert, Umweltschutz gehöre untrennbar zu einer fairen Wirtschaftsweise dazu, betont das Forum.

Während die Klimakrise in Kombination mit der Verteuerung von Lebens- und Produktionsmitteln die bäuerliche Landwirtschaft weltweit unter Druck setze, kommt es jetzt erst Recht auf den Fairen Handel und gerechte Handelsbedingungen an. Eine konsequente Umstellung auf eine faire und ökologische Landwirtschaft werde aber nur gelingen, wenn sich auch die politischen Rahmenbedingungen des Handels änderten.

Verpflichtende Rahmenbedingungen

Nur durch verpflichtende Rahmenbindungen würden Unternehmen ihre Einkaufspraktiken ändern und Menschenrechte inklusive existenzsichernde Einkommen und Löhne in ihren Lieferketten einhalten.

„Das im letzten Jahr in Deutschland verabschiedete Lieferkettengesetz war dafür ein erster wichtiger Schritt, den die Bundesregierung nun mit einem ambitionierten EU-Lieferkettengesetz und einem Verbot des Einkaufs unterhalb der Produktionskosten ergänzen muss“, fordert Matthias Fiedler im Namen des Forums Freier Handel.

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 220902-02DE Datum: 2. September 2022

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Foto: https://www.forum-fairer-handel.de