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Waldorfoberstufe in Cottbus will Abschiebung von afghanischen Mitschülern verhindern

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By NNA Mitarbeiter

Waldorfschüler in Cottbus wollen mit einer Petition verhindern, dass ihre afghanischen Mitschüler abgeschoben werden. Mehr als 71.000 Menschen haben schon unterschrieben.

COTTBUS (NNA) – Mit einer Petition auf der Internet-Plattform change.org setzten sich die Oberstufenschüler der Freien Waldorfschule Cottbus gegen die drohende Abschiebung von drei afghanischen Mitschülern ein. Mehr als 71.000 Menschen haben bisher unterschrieben.

 „Die afghanischen Schüler sind Teil unserer Schulgemeinschaft geworden – wir wollen sie nicht so einfach wieder gehen lassen!“ schreiben die Waldorfschüler in ihrer Petition.

Zehn junge Flüchtlinge besuchen derzeit die Cottbuser Waldorfschule, drei von ihnen haben Anfang Februar einen ablehnenden Asylbescheid bekommen, ihnen droht jetzt die Abschiebung nach Afghanistan.

Jedes Schicksal sei einzigartig, aber alle „weisen grausame Ähnlichkeiten auf, die letztlich das Leben in der vertrauten Heimat unmöglich machen“, heißt es in der Petition. Die Schüler stammen aus kleinen Dörfern Afghanistans, wo ihnen bei eine Rückkehr die Zwangsrekrutierung durch die Taliban drohe bei Widerstand dagegen der Tod.

Umdenken bewirken

Die Schüler haben ihr Anliegen auf verschiedenen politischen Ebenen vorgetragen und möchten mit ihrer Aktion ein Umdenken hinsichtlich der Abschiebungspraxis bewirken.

Es könne nicht sein, dass Mitschüler in ein Land abgeschoben werden können, hinsichtlich dessen für Deutsche Reisewarnungen des Auswärtigen Amts existieren.

In diesen Abschiebungen sehen die Cottbuser Waldorfschüler einen Verstoß gegen Art. 1 Grundgesetz. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Sie zu achten und zu schützen sei Verpflichtung aller staatlichen Gewalt, endet die Petition.

END/nna/ung

Bericht-Nr.: 170429-02DE Datum: 29. April 2017

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Foto: Claudio Zaccherini/Shutterstock